„Heinrich Böll und die Menschlichkeit“

Vortrag mit René Böll,     Sohn des Literaturnobelpreisträgers

13. Mai 2022       um 11.30 Uhr
in der Evangelischen Kirche, Schulstraße, Havixbeck

René Böll kommt nach Havixbeck und wird einen Vortrag über seinen Vater, seine Familie und deren Engagement für die Menschlichkeit halten. Der Sohn des Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll, Jahrgang 1948, selbst bildender Künstler in Köln und mit vielen Ausstellungen präsent, ist in Erbengemeinschaft mit seinem zwei Jahre jüngeren Bruder Vincent Böll der Rechtsnachfolger von Heinrich Böll und sein Nachlassbetreuer. 

Heinrich Böll, Jahrgang 1917, war als ein Autor bekannt, dessen eigene Erlebnisse als junger Soldat im Zweiten Weltkrieg großen Einfluss auf sein weiteres Werk haben sollten. Viele Menschen werden bereits in der Schulzeit einige seiner von tiefer Menschlichkeit und unbestechlichem Engagement für soziale Gerechtigkeit geprägten Erzählungen kennengelernt haben, wie z.B. die Kurzgeschichte „Wanderer, kommst du nach Spa…“, der ergreifenden Geschichte eines jungen Soldaten, dessen sinnlose, kriegsbedingte Verkrüppelung den Wahnsinn des Krieges verdeutlicht. Der Wunsch nach Aussöhnung und Völkerverständigung gehörte zu Bölls Anliegen. Er setzte sich kritisch mit dem Nationalsozialismus sowie den nationalen und internationalen Entwicklungen nach dem Krieg auseinander. Dabei schaute er stets aufmerksam über den Tellerrand und verwies u.a. auch auf Menschenrechtsverletzungen in der damaligen Sowjetunion.

Viele kennen Titel wie „Billard um halb zehn“, „Irisches Tagebuch“, „Ansichten eines Clowns“, „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ u.a.m. Bölls Werke fanden im In- und Ausland zahlreiche Leser. Der Autor wurde vielfach geehrt, wie z.B. mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Köln, dem Georg-Büchner-Preis und der Carl-von-Ossietzky-Medaille. 1972 erhielt Heinrich Böll den Literaturnobelpreis. Am 10. Dezember 2022 wird sich diese Ehrung zum 50. Male jähren.

René Böll hat in seinem Vortrag die gesamte Familie Böll im Blick:

„Heinrich Bölls und seiner Familie jahrzehntelanger Kampf für Menschlichkeit“

Dazu erläutert der Referent:
„Heinrich Böll und seine Familie waren unabhängig im Denken, sie gehörten weder zur Rechten noch zur Linken und konnten sich für die Freiheit verfolgter Menschen und für die Freiheit der Kunst sowohl in der UdSSR als auch in Chile zu Zeiten des Pinochet-Regimes glaubhaft einsetzen. Deswegen gerieten sie ins Visier der Stasi und des bundesrepublikanischen Verfassungs­schutzes, der westdeutschen Behörden, Politiker und großer Teile der Presse, scheuten kein Risiko und waren ungeheuren Diffamierungen ausgesetzt, hatten aber auch großen Zuspruch.“

René Böll berichtet anhand von Dokumenten und Fotos mit einem PowerPoint-Vortrag.

Der Eintritt ist frei. Es wird um eine Spende für Unicef, für afghanische und ukrainische Kinder, gebeten.

Der Friedenskreis bittet darum, Masken zu tragen.                                                    

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